Montag, 19. November 2012

Tag 9, Nouakchott – Bushcamp


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Gestern Scheibe nach Steinschlag in Nouakchott gewechselt. Im Wildcamp nach Militärkontolle friedlich geschlummert. Nun weiter nach Bamako. Herrlich sonnigheiß
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Tag 9  Sonntag, 18 November Nouakchott – Bushcamp

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir als erstes zu Toyota. Und Toyota hatte tatsächlich auch an einem Sonntag auf und wir wurden auf den Innenhof gelassen.
Leider gab es keine guten Nachrichten. Eine neue Scheibe käme nicht vor 60 Tagen mit dem Schiff und 45 Tagen mit dem Flugzeug. Und sie würden nur Original Toyota Scheiben verbauen, und keine vom „Market“. Ich hakte sogleich nach, und der Typ vom Empfang meinte dass dies billig Kopien aus Taiwan seien. Puhh – keine einfache Entscheidung!  So lange warten konnten wir nicht, und der Sprung hatte inzwischen  fast die hälfte der Scheibe erreicht – und könnte im Gelände dann auch schnell mal splittern...
Also fuhren wir als nächstes zum Market – den wir aber nicht fanden. Also habe ich vorgeschlagen, den nächstbesten Toyota fahrer anzusprechen - was ich dann auch gleich in die Tat umsetzte.

Langsam fuhr ich neben einen Landcruiser der am Strassenrand parkte, in dem ein Mann und eine Frau sassen, und lies mein Fenster hinunter.

Es dauerte ein bisschen bis der Fahrer die Scheibe herunterlies, wir wurden erst misstrauisch beäugt. Natürlich konnte er nur wenig Englisch - aber irgendwann hatten wir uns verständigt - und er zeigte wieder in die Richtung in der auch die Toyota Werkstatt lag.

Danach suchten wir eine dieser kleinen Werkstätten am Straßenrand auf und fragten da nach einer neuen Scheibe. Für 350 Euro würden sie diese einbauen, wenn wir eine Scheibe organisieren. In einem alten verrosteten Auto währe das bestimmt auch günstiger gegangen.. Verhandeln half nichts – dafür jagten wir den Mechaniker auf Scheibensuche und fuhren ihm hinterher. Nach ca 4 Stunden, wo ich die Demontage jeder Schraube überwachte – waren wir wieder fahrbereit.

Irgendetwas wird nicht mehr gehen  denn die alte Schreibe hatte unten drei Kabel die herausführten, wir befürchten die Frontscheibenheizung.
Für die automatischen Scheibenwischer ist ein Kästchen in der nähe des Rückspiegels angebracht - was die Mechaniker auch nicht kannten. Aber ich erklärte wozu es gut war, und es wurde sogar sauber neu verlegt, den die neue Scheibe hatte nicht diese aussparung wie die alte.

Danach ging es Tanken, was dank dem Mr Funnel Fuelfilter auch so eine halbe Stunde ging. Es ist schwer zu sagen, ob die Filtrierung bisher notwendig gewesen ist, denn grobe sichtbare Sachen haben wir bisher nicht im Filter entdeckt.

Aber bevor wir liegen bleiben – filtrieren wir lieber fleissig. Denn wir haben nur 3 Dieselfilter dabei - und den zu wechseln wird nicht einfach - da die Standheizung knapp neben den Dieselfilter verlegt wurde - ist es da tierisch eng geworden...

Danach musste ich einfach ins Meer und wir fuhren neben unsere Camp Anlage von letzter Nacht. Es war herrlich – aber eine extreme Seiten-Strömung  verhinderte tieferes Eintauchen in die Wasserwelt, selbst wenn ich nur bis zu den Hüften im Wasser war, musste ich schon mit aller Kraft kämpfen um nicht abgetrieben zu werden.

Danach machten wir uns auf, in den letzten 2-3 Sonnenstunden noch einige KM zu fahren. Wir belohnten uns mit einem herrlichen Wüstencamp  - kurz nach dem Sonnenuntergang.
Es zweigte ein Track von der Strasse ab, dem wir folgten. Als wir diesenTrack dann verliessen, soffen wir ein erstes Mal im Tiefsand ab. Etwas buddeln und viel Luftdruck ablassen befreite uns dann wieder. So haben wir Differentialsperren und Untersetzung das erste Mal sinnvoll während des Urlaubs eingesetzt.

Wir folgten dem Track erneut noch einen Kilometer und versuchten erneut auszubrechen. Diesmal erwischten wir einen stabileren Sanduntergrund, und wir entschieden uns unter freiem Himmel zu kochen, ohne Markise.

Wir kochten herrlich Spagetti mit Pesto Rosso – und aufgetautem Rinderfilet – yummi! Es war heiss, wird sicher nicht einfach zu schlummern, dachte ich mir.
Beim Sundowner angelangt, obwohl es schon lange dunkel war, sahen wir plötzlich Scheinwerferlicht in der Ferne, und später auch einen aufheulenden Motor – da hat sich wohl jemand im Sand versenkt... Wir blieben angespannt im dunkeln sitzen (na gut, es war so hell, dass sogar der Mond Schatten warf) – und es blieb ruhig. Plötzlich hörte man wieder Motorgeheule – und auch der Scheinwerfer leuchtete wieder auf. Diesmal näherte er sich stetig und wir versteckten uns hinter dem Auto. Das Auto hielt auf dem Track auf unserer Höhe – und wir versteckten uns auf der anderen Seite des Autos.
Wir erkannten einen Pickup - mit 3 bewaffneten Turbanträgern hinten auf der Ladefläche. Adrenalin pur...
Nun fuhr das Auto noch 30m weiter und verliess den Track auch und wendete in unsere Richtung - und beleuchtete uns so mit den Frontscheinwerfern.
Instinktiv waren wir schon erneut hinter das Auto geflüchtetet. Ich erwog (erneut) eine Flucht – aber zu viel von unserem Material stand draussen – und der Sand war zu tückisch - und wir befürchteten sowieso – dass dies Polizei oder Militär sein könnte. Also gaben wir auf und beleuchteten uns selber mit der Taschenlampe – und traten die anderen Hände erhoben – hinter dem Auto hervor.
Es war Militär, 5 Mal Handshake für mich, mit den Frauen machen sie dies nicht. Allen Seiten war eine Erleichterung anzumerken. Links und rechts von uns müssen sich auch Miltärs angeschlichen haben, stellten wir später fest.

Der Spass kostete uns wieder ein Fiche (ein Dokument mit allen Angaben über uns, die Reiseziele und das Auto, selbst erstellt). Wir wurden befragt wo wir hin wollen – inzwischen geben wir Mali an. Und es folgte eine Belehrung, dass wir uns an Polizei oder Militärstützpunkte halten sollen – zum Übernachten und nicht Wildcamps in der Wüste machen sollen..
Danach fuhren sie davon, hielten nach 200m und riefen nach Kollegen. Wir nehmen an, dass auf uns angelegt war – bevor das Auto näher kam – die Jungs sind auf zack und nicht doof. Wir erleben Mauretanien bisher als entspanntes Reiseland – keine Korruption im Vergleich zu Marokko - und sehr zuvorkomende Behörden.
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Danach gingen wir ins Bett – und schliefen seelig.





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