Sonntag, 2. Dezember 2012

Tag 23, Cameroon


___      Kurzfassung via Satelliten Messager   ___
Heute offroad pur, Schlammschlacht dabei. Wenig km in vielen Std. Dafür mit baden im Atlantik entschädigt, nun Strandcamp inkl. Ameisenattacke. Freu aufs Bett! 
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Heute fuhren wir die ersten 7 Stunden 150 Kilometer im härteren Offroad Style. Wähnten wir nach vielen Schilderungen und Youtube Videos die Grenzpassage als die schönste und schlimmste Passage als bewältigt – sehr zu meiner Enttäuschung – zauberte die Nebenstrecke Bachuo Akabe and Bakebe fabelhaftes Offroadfeeling herbei. Immer wieder forderten lange Schlammpassagen alles von uns und dem Auto – mehrfach war es nicht einfach herauszufinden, wie man die Passage am besten anpacken sollte. Ohne AHC Fahrwerk, welches selbst in Stellung „hoch“ noch ein paar cm nachlegt wenn die Räder durchdrehen – und den Sperren – wären wir mehrmals ohne Hilfe nicht durchgekommen.
Erstmals seid den Sandspielen in Mauretanien war Brummie etwas gefordert – und nun sieht er aus wie damals nach der Saverne – zumindest von aussen. Und analog zu damals, gibt es hier Löcher in den Strassen, wo man das Auto perfekt versenken könnte.

So war alles dabei, extremste Schräglagen mit tiefgestelltem Fahrwerk, tief ausgefurchte Spurmatschrillen und Matschlöcher wo man nicht wusste wie tief sie waren – und wo auch keine Fahrspuren mehr zu erkennen waren. Manchmal das ganze auch noch steil bergab oder bergauf - so richtig schön knackig.

Wenn sich Brummie seitlich an der Matschrinne anlehnte - war auch mein Adrenalinpegel da wo er hingehört. Aber wir kamen um den Einsatz der Winde, des Erdankers und der Maxtrax herum – zumindest dieses mal noch. Wohlgemerkt, man muss diese Strecke nicht fahren, ab Mamfe gibt es eine asphaltierte Strecke. Aber man kann...

Die Locals haben uns jedenfalls 2 Mal darauf hingewiesen, dass es eng werden wird ( "not possible, not with this car"... ) – so ganz ungewarnt waren wir nicht. Das führt auch zu unserem Wohlfühlgefühl bei - denn man weis das die locals einem vor grösseren Dummheiten versuchen zu bewahren.

Es war möglich - aber auch mehrfach sehr eng. Ich denke mit der 285/70/R17 Dimension (33") und Mudterrain Bereifung ist man den locals genau den tick überlegen - den es braucht - um sich noch gerade so durch zu wurschteln...

Danach spulten wir nochmals 90 km zusätzlich ab – ich wollte unbedingt am Meer campieren und wieder mal im Meer baden. Wir steuerten Limbe an – eine süsse kleine Stadt – mit mehrheitlicher Felsküste – und der Cameroonischen Ölindustrie vor der Stadt – inkl. Bohrinseln.

Wenn das jetzt zu ironisch klang – nein – es ist wunderschön hier – auch wenn die Ölindustrie nicht ganz hierher passt. Landschaftlich ist Cameroon ein Traum! Viele kleine Inselchen liegen um das Städchen – was einem ein bisschen an Thailand und Phuket-Phi Phi erinnert.

Wir fuhren ca 20km in Richtung Norden am Meer entlang auf der Suche nach einem Wildcamp und entdeckten ein schönes Restaurant am Meer, wo man uns gegen einen Obolus campieren liess.

Es war so herrlich wieder im Meer schwimmen zu können! Benin war in der Hinsicht ja eine pleite gewesen, das letzte mal waren wir in Mauretanien im Meer gewesen, nach der Montage der neuen Frontscheibe. Es hatte schöne Wellen, nicht zu viel - einfach perfekt.

Bis auf den Strand. Denn der Sand war schwarz und entsprechend sah man beim rauskommen aus. Aber das ist jetzt jammern auf hohem Niveau, würde ich sagen...

Wir kochten uns Reis und bruzzelten ein Steak und speisten lecker. Schon während dem Essen dunkelte es ein und als wir zuende gegessen hatten war es schon eine dunkle Nacht.

Plötzlich bemerkten wir – dass wir von Ameisen befallen werden. Normalerweise wären diese über unsere Socken gelaufen und gut ist. Aber über unsere Nobite behandelten Socken – sie verendeten kläglich und riefen um Hilfe bzw. gaben uns ihren brennenden Saft – ergo wir und die Socken voller sterbender Ameisen.

Also Nachtlager umsiedeln – schwimmen im Meer – und der verspätete Sundowner kann kommen.

Cameroon ist DAS Offroad Paradies schlechthin und viele Dirttracks zu namenlosen Dörfern laden zur Erkundung ein. Im Rahmen unserer Transafrika innerhalb von 2 Monaten – ist hier leider nicht mehr möglich... wer jedoch unbedingt Winde und Equipment testen will – wird hier sicher fündig... Aber man sollte sich sputen – denn hier haben wir auch schon die ersten chinesischen Bautrupps gesichtet, die hier eine Autobahn in den Urwald bauen – irgendwann sind auch die abgeschiedensten Orte erschlossen, befürchte ich.

Unterwegs haben wir noch jede Menge an verschiedenen bunten Vögeln gesehen und immer wieder einmal huschte eine kleine bunte Echse über die Strasse, leider zu schnell um sie auf einem Foto festzuhalten.

Die Leute in Cameroon sind nicht mehr ganz so offen und freundlich wie in den vorhergegangenen Ländern. Kein Winken mehr an den Strassenrändern, wir bemerken eher ein kühles beobachten.

Die Polizeikontrollen waren des Öfteren etwas harsch (wenn auch korrekt). Beim Befahren abgelegener Dörfer – wird man des Öfteren auch mal angeschrien – ob das jeweils ein Polizist ohne Uniform war oder jemand eine Mitfahrgelegenheit gesucht hat (oder was auch immer) – wir sind durchgefahren.

Unser Prinzip auch die Kontrollen zu überfahren, wenn möglich, haben wir beibehalten – meistens wollen diese eh nur quasseln. Leider haben sie hier aber vermehrt auch Nagelbretter – und das durchbrechen ist nicht mehr so oft möglich...

Manchmal liegen richtige Holz-Nagelbretter auf der Strasse die sie erst wegräumen müssen. Hier hat uns forsches draufhalten auch schon geholfen, dass sie die Dinger weggezogen haben. Das klappt allerdings nicht immer, plant also Reserven ein.

Noch gemeiner sind die kurzen Nagelbretter die an Stangen befestigt sind, die bei bedarf unters Auto geschoben werden.

Bezahlen mussten wir jedoch nie, es ging auch hier um das woher und wohin. Vielleicht machten wir auch den Eindruck dass wir nicht zahlen würden, erinnerten die Jungs an NGOs wegen des Basisfahrzeuges (die Fahren da auch des öfteren die Land Cruiser 200) - keine Ahnung...

Spritpreise in Camerun sind übrigens 1 Franken oder leicht darunter.

Hier die Bilder des Tages. Leider war Gitte oft zu gestresst um Fotos zu machen weil sie Angst hatte dass wir stecken bleiben oder absaufen. Daher bekommt ihr hier nur die Szenen zu sehen die soweit einigermassen einfach fahrbar waren.











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